Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

EINE KATZE ZIEHT EIN

 

Du/ihr habt euch dafür entschieden, einen oder mehrere Stubentiger bei dir/euch aufzunehmen? Das ist ein sehr freudiges und aufregendes Ereignis, auf das man gut vorbereitet sein sollte. Doch was macht ein katzensicheres und katzenfreundliches Zuhause aus? Wie gewöhnt sich das Tier schnell an die neue Umgebung? Und worauf ist beim gemeinsamen Zusammenleben in der ersten Zeit besonders zu achten? 

 

1. KATZENFREUNDLICHE UND SICHERE UMGEBUNG

 Zuerst einmal ist es wichtig, Wohnung/Haus katzenfreundlich zu gestalten, damit sich der neue fellige Mitbewohner schon direkt bei Einzug wohlfühlt. Nutzt also die Woche davor, um die Ankunft optimal vorzubereiten.  

 

Katzen sind von ihrem Wesen sehr neugierige Tiere, weshalb sie ihre Umgebung gerne erkunden. Dies kann gerade bei sehr jungen Stubentigern schnell mit einem Risiko verbunden sein, da sie Gefahrensituationen nur schwer richtig einschätzen können. Noch ein Grund mehr, das neue Zuhause der Fellnase katzensicher zu gestalten: 

Zimmerpflanzen: Nicht jede Pflanze, die für innen geeignet ist, ist gleichzeitig unbedenklich für Katzen. Drachenbaum, Elefantenfuß und Aloe vera sind nur 3 der vielen Zimmerpflanzen, die hochgradig giftig für Katzen sind, wenn sie deren Blätter verzehren. Informiert euch vorab zu euren Pflanzen und entfernt ggf. giftige Sorten aus den 4-Wänden. 

Balkon/Terrasse: Für die ersten 3 Monate sollten die Türen von Balkon und Terrasse geschlossen bleiben oder mit einem speziellen Katzenschutznetz (erhältlich im Tierbedarf) gesichert werden. Bspw. auch ein Balkon in wenigen Metern Höhe kann zur tödlichen Gefahr für den Stubentiger werden. 

Kippfenster: Gerade gekippte Fenster zum Durchlüften bergen eine große Gefahr für Katzen, da sie gerne Luftströmen hinterherjagen oder ihre Chance in die Freiheit wittern. Steck die Katze erst einmal im gekippten Fenster fest, kann das Tier starke Quetschungen erleiden oder sich gar jämmerlich erhängen. Im Tierbedarf gibt es spezielle Kippschutzvorrichtungen, die dies verhindern. 

Türstopper: Auch Türen können zu einer echten Gefahr für Samtpfoten werden. Herrscht im Zuhause Durchzug, können Türen schnell zuschlagen. Befindet sich die Katzen in einem solchen Moment in der Nähe des Türrahmens, können womöglich Schwanz und Pfoten eingeklemmt und dadurch verletzt werden. Türstopper an den Zimmertüren können diese Gefahr bannen. 

Ersatzspielzeug: Katzen sind sehr verspielt. So ist es nicht weit hergeholt, dass herumliegende Kleinteile wie Haargummis oder Büroklammern auch schnell als Spielzeug umfunktioniert werden. Solche Kleinteile können jedoch schnell angeknabbert und verschluckt werden und gehören deshalb an einen katzensicheren Ort. Auch spitze Gegenstände wie Messer, Reißnägel und Scheren, aber auch Elektrokabel und Plastiktüten gehören unter Verschluss. Vor allem Plastiktüten sind sehr gefährlich, da sich die Fellnasen leicht verheddern oder gar ersticken können. 

Waschmaschine/Trockner: Kontrolliere vor jedem Waschgang die Wäschetrommel, denn die ein oder andere Katze hat es sich darin schon zwischen der kuscheligen Wäsche für ein kleines Schläfchen gemütlich gemacht. 

Herdplatten: Katzen werden von Essensgerüchen und warmen Herdplatten nicht selten in den Bann gezogen. Bei uneingeschränktem Zugang zur Küche kann ein Kochtopf mit kaltem Wasser auf der warmen Herdplatte die Katze auch nach dem Kochen vor Verbrennungen schützen. 

Die Frage, was ein katzensicheres und katzenfreundliches Zuhause ausmacht, haben wir nun geklärt. Doch wie sich das Tier schnell an die neue Umgebung gewöhnt? Und worauf beim gemeinsamen Zusammenleben in der ersten Zeit besonders zu achten ist, zeigt der folgende Abschnitt.

 2. WOHLFÜHLATMOSPHÄRE

Grundsätzlich hilfreich ist es, sich vor Ankunft der Katze über deren Gewohnheiten, Verhaltensweisen und den Charakter zu informiere. Dieses Wissen unterstützt nicht nur einen einfacheren Start im neuen Heim, sondern auch dabei, dass sich die Fellnase schnell wie Zuhause fühlt: 

 Transportbox: Kontrolliert vorab alle Verschlüsse der Box und dass das Kätzchen nicht durch das Gitter hindurchschlüpfen kann. Eine weiche Decke am Boden der Box schafft Gemütlichkeit. Ein Gegenstand aus dem alten Zuhause mit vertrautem Geruch sowie ein Tuch über der Box schaffen Sicherheit. Ein ruhiger Fahrstil sowie das Platzieren der Box im Innenraum des Fahrzeuges und nicht im Kofferraum minimiert zudem den Stress des Tieres. 

Separates Zimmer: Für die ersten 3-4 Tage empfiehlt sich ein separates Zimmer für die Katze mit Futter, Wasser, Katzenkörbchen/-höhle, Kratzbaum, Spielzeug sowie Katzenklo als Rückzugsort herzurichten. Dort hat die Samtpfote Zeit, sich an die neue Umgebung, Gerüche und die neuen Menschen in Ruhe zu gewöhnen. Eine offene Tür zum Rest der Wohnung ermöglicht dem Tier zudem, selbst das Tempo der Eingewöhnung zu bestimmen. Nach Ankunft des neuen Lieblings sollte dieser deshalb inkl. Transportbox im hergerichteten Zimmer platziert werden. Lediglich die Tür der Transportbox wird geöffnet, die Katze jedoch nicht herausgenommen. So kann sie selbst entscheiden, wann sie dazu bereit ist. Jede Samtpfote ist von ihrem Wesen her anders. Bei manchen überwiegt die Neugier und sie kommen zeitnah aus ihrer sicheren Box, andere sind sehr ängstlich und wagen ihre ersten Schritte erst dann, wenn alle schlafen. Geduld und Verständnis sind nun sehr wichtig. 

3. EINGEWÖHNUNG UND BINDUNGSAUFBAU

Nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern auch das Verhalten der neuen Menschen bestimmt die Eingewöhnung maßgeblich mit. Neue Bezugspersonen sollten sich ein paar Tage Zeit nehmen, das neue Familienmitglied bei der Eingewöhnung zu unterstützen. Die Katze hat in der ungewohnten Umgebung viel Neues zu verarbeiten und benötigt hierbei Geduld und Verständnis. Ebenso sollte in dieser Phase auf viel Besuch von Verwandten oder Freunden, die das neue Familienmitglied begutachten möchten, verzichtet werden. Viel Trubel versetzt die Samtpfote zu ihrer neuen Umgebung und den neuen Menschen zusätzlich in Stress. 

Die neuen Dosenöffner sollten sich mehrmals täglich in dem Raum der Katze aufhalten. Auf den Boden setzen und warten, bis die Katze von sich aus kommt, ist hierbei die richtige Taktik, um Vertrauen zu schaffen. Lest beispielsweise ein Buch, um die Wartezeiten zu 

verkürzen oder besser lest der Katze laut vor, damit sie sich an eure Stimme gewöhnen kann.  

Auch Spielen schafft Vertrauen bei Katzen und trägt positiv zur Eingewöhnung bei. Für den Erstversuch eignet sich eine Spielangel ideal, da sie aus Sicht der Katze die schützende Distanz zum noch unbekannten Menschen wahrt. Da sich die Katze aufgrund ihrer Instinkte beim Spielen konzentriert, lindert dies die Angst vor Menschen und der neuen Umgebung. ACHTUNG: Vor allem Spielangeln sollten nach jeder Spielrunde sorgfältig an einem Platz verstaut werden, an dem der Stubentiger keine Zugriffsmöglichkeiten hat. Spielangeln sind sehr gefährlich, da sich die Fellchen in der Schnur verheddern oder gar mit ihr strangulieren können.

Unverzichtbar sind Versteckmöglichkeiten im Katzenzimmer, ob Katzenhöhle oder ein Stuhl mit einer Decke. Dies schafft nicht nur Schutz für die Samtpfote, sondern auch Sicherheit für euch im Notfall Zugriff auf das Tier zu haben. Schwer zugängliche Verstecke wie unter Bett und Couch können dadurch ruhigen Gewissens vorübergehend unzugänglich gemacht werden. ACHTUNG: Der Zugriff im Versteck sollte nur im äußersten Notfall erfolgen, da die Katze ansonsten das Vertrauen in den Rückzugsort verliert. 

Auch einigen Kartons im Katzenzimmer, die der Katze beim Durchqueren des Raums etwas Sicherheit bieten, können unterstützen. So ist die Katze nicht gezwungen, große Räume ohne Deckung zu durchqueren. Denn aus Sicht der Katze birgt dies viele Angriffsmöglichkeiten. Futter, Wasser und Toilette sind so viel komfortabler für sie zu erreichen. 

Futter: Die Wahl, Menge und Art des Futters spielt bei der Entwicklung der Fellnase eine wichtige Rolle. Morgens und abends eine Portion gutes Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil sowie durchgehend zugängliches Trockenfutter aus dem Fachhandel machen die Katze lange satt. Verzichtet werden sollte auf günstiges Nassfutter mit Gelee, das einen niedrigen Fleisch-, aber hohen Getreideanteil aufweist. Zudem sind Schweinefleisch, Wurst und Käse für Katzen schädlich. Auch normale Milch sollte vermieden werden, da sie zu Durchfall und Laktose führt. Zum Verwöhnen kann ab und an max. 1 EL Naturjoghurt gegeben werden. Dies tut auch dem Darm gut. Für die ersten Tage in der neuen Umgebung empfiehlt es sich, das gleiche Futter wie bisher zu füttern, das schafft etwas Vertrautheit in der neuen Umgebung. Erkundigt euch beim Vorbesitzer. 

Katzentoilette: Besonders in der ersten Zeit sollte die Katzentoilette gut sichtbar und ggf. auch ohne Abdeckung aufgestellt werden. Da Katzen sehr reinliche Tiere sind, sollte die Toilette stets sauber sein! Oft wird auch mehr als eine Toilette benötigt – unsere Faustregel: immer 1 Toilette mehr aufzustellen, wie sich Katzen im Haushalt befinden. Dies ist vor allem empfehlenswert in der Eingewöhnungsphase sowie wenn die Katzen keine Freigänger sind. 

Kratzbaum/-möbel: Stubentiger sind sehr verspielt und haben viel Energie. Ein hoher Kratzbaum mit vielen unterschiedlichen Plattformen, Liegemöglichkeiten und Spielzeug ist ideal, damit sich die Fellnasen austoben können. Etwas Katzenminze sorgt dafür, dass das neue Spiel- und Kratzobjekt gut angenommen wird sowie Sofa und Holzmöbel uninteressant wirken.  

Katzen sind sehr unterschiedlich in ihrem Wesen. Einige sind sehr neugierig und wenig ängstlich, nehmen alles direkt in Beschlag und fassen auch sehr schnell vertrauen in neue Menschen. Andere hingegen sind sehr zögerlich und brauchen einige Zeit, um sich mit der neuen Situation anzufreunden. Um Frustration bei euch und eurem neuen Familienmitglied zu vermeiden, gebt ihm die Zeit, alles zu verarbeiten und das Tempo der Eingewöhnung festzulegen. Zwang führt hier zu nichts! Gebt euch und der Samtpfote die notwendige Zeit, euch kennenzulernen und euch zu beschnuppern.